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Vernetzung von Angeboten und Akzeptanz von Menschen mit Demenz im Bezirk - Berlin

Das Netzwerk für ältere Menschen (Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer Verbund) in Friedrichshain-Kreuzberg wurde 2003 gegründet und ist ein Zusammenschluss von inzwischen 36 Institutionen der Altenhilfe, Altenpflege, Beratungsstellen und der Kommune. Es besteht eine enge Kooperation mit dem Einsatz von Personal- und Sachmitteln, jedoch ohne jegliche Finanzierung. Ziel des Netzwerkes ist es, die Lebenssituation von alten, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen aller Nationalitäten und ihren pflegenden Angehörigen in unserem Bezirk zu verbessern.

Dazu gehört Öffentlichkeitsarbeit, um Professionelle und Laien über Möglichkeiten der Versorgung aufzuklären; Versorgungslücken zu erkennen und zu schließen; die vorhandenen Angebote besser auf die Bedürfnisse der älteren Menschen abzustimmen; eine Behandlungs- und Versorgungskontinuität zu gewährleisten. Gemeinsame Fortbildungen (Vorträge, Informationsaustausch, Hospitation usw.) dienen dazu, die Qualität der Arbeit zu erhöhen.
Im beantragten Projekt soll mit mehreren Maßnahmen nachhaltig die Vernetzung gefördert und das Bewusstsein für demenziell erkrankte Menschen im Bezirk geschärft werden:

  1. Im Juli 2009 soll im Rahmen der Seniorenwoche als Auftaktveranstaltung ein Bürgerforum zur Förderung der Diskussion zum Thema Demenz stattfinden.
  2. Als langfristiges Projekt soll beginnend mit einem von drei Kinderbauernhöfen im Bezirk das Zusammenleben von Kindern und demenziell erkrankten Menschen über den Kontakt zu den Tieren gefördert werden.
  3. Mit einer Aufkleberaktion („Wir sind demenzfreundlich") soll das Thema für Gewerbetreibende bekannt gemacht werden und sie zu niedrigschwelligen Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ermutigt werden.
  4. Die zahlreichen Migrant(inn)en sollen gezielt über Multiplikator(inn)en angesprochen werden. Dazu soll mit einem mehrsprachigen Rundbrief (türkisch, russisch, polnisch, vietnamesisch, arabisch) grundlegend über das Thema informiert werden.
  5. Das Netzwerk entwickelt eine zweistündige Informationsveranstaltung für eigene Mitglieder sowie für weitere Institutionen, Multiplikator(inn)en, Angehörige und Bürger/innen mit grundlegenden Informationen über die Möglichkeiten für Menschen mit Demenz im Bezirk.


Welche Effekte werden in Hinblick auf die Nachhaltigkeit vor Ort erwartet?

Die Begegnungen auf einem Kinderbauernhof sind auch langfristig im Rahmen der zusätzlichen Betreuungsleistungen gem. §45 SGB XI finanzierbar und durchführbar.
Der Rundbrief wird so gestaltet, dass er grundlegende Informationen erhält, die langfristig Gültigkeit behalten.
Die Unterstützer der Aufkleberaktion sollen bei Zustimmung auf der Internetseite des Netzwerkes/Bezirksamtes erscheinen.
Die Kontakte der Informationsveranstaltung werden langfristig genutzt und fließen in ein möglichst jährlich stattfindendes Bürgerforum ein.

Zeit und Arbeitsplan (die wichtigsten Arbeitsschritte und Meilensteine)

Juni 2009
Beginn von Schulungen des Personals eines Kinderbauerhofes; Beginn von Begegnungen zwischen Menschen mit Demenz und Kindern.

2. Juli 2009
Ganztägiges Bürgerforum zur Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit.

Januar - Juni 2010
Aufkleberaktion mit Verteilung von 2.000 Aufklebern und grundlegenden Informationen; Einrichtung einer Unterstützerliste auf der Internetseite des Netzwerkes.

Oktober/November 2010
Erscheinen eines mehrsprachigen Rundbriefes über die Möglichkeiten der Teilhabe von Menschen mit Demenz am öffentlichen Leben.

Januar - November 2010
Durchführung von 24 Informationsveranstaltungen für Multiplikatoren und interessierte Bürger.

November 2010
Evaluierung der Aktivitäten im Rahmen einer Netzwerkkonferenz

Stand der Arbeiten, erreichte Ziele

Das Bürgerforum fand am 2. Juli 2009 statt und wird dokumentiert.
Jeden zweiten Donnerstag - teilweise Unterbrechungen bedingt durch die Witterung oder Transportschwierigkeiten - finden Begegnungen zwischen max. 6 demenziell erkrankten Menschen und Kindern auf einem Kinderbauernhof statt. Die Kinder erklären ihren Arbeitsbereich, die Tiere könne gestreichelt werden und am Kaminfeuer wird bei Kaffe und Waffeln erzählt.
Die Aufkleberaktion lief von Januar-Juni 2010. Die Mitglieder des Netzwerkes haben alle anteilig Aufkleber erhalten, um sie flächendeckend im Bezirk zu verteilen.
18 von insgesamt 24 vorgesehenen Informationsveranstaltungen haben inzwischen stattgefunden (ehrenamtliche, Beratungszentren, Pflegestützpunkt, Nachbarschaftshaus, Gesundheitszentrum, Wohnungswirtschaft, Seniorenwohnhäuser, Bezirksamt, Gewerbetreibende, Berliner Krisendienst).
Der Rundbrief hat sich erheblich verzögert und wird in der Projektabschlussphase Oktober/November 2010 veröffentlicht.

Kontakt & weiterführende Informationen

Name: Andreas Kröger
Funktion: Sprecher des Netzwerkes für ältere Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg
Institution: AHK Pflegeteam GmbH
Adresse: Blücherstr. 35, 10961 Berlin

Telefon: 030-6956 8915
Telefax: 030-6956 8917
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/verwaltung/org/planleit/ggv.html