Kurzimpuls zum Thema "Technik, Sorge und Demenz"
Zur größeren Verbreitung des Memorandums „Technik, Sorge und Demenz“ wurde nun ein verkürzter und sprachlich vereinfachter Impuls zum Thema veröffentlicht. Gern kann dieser für das eigene Wirken vor Ort oder als Hinweis auf das ausführlichere Memorandum abgedruckt oder weitergegeben werden.
Den Kurzimpuls als PDF finden Sie hier:
Im Rahmen einer informellen, ergebnisoffenen Veranstaltungsreihe zum Themenfeld „Demenzfreundliche Kommune“, wurden zwei Think tank Treffen zum Thema „Demenzfreundliche Kommune und Technik“ durchgeführt (2018 in Frankfurt, 2019 in Berlin). Diese dem kritischen Austausch dienenden Zusammenkünfte von Teilen des Vorstands der Aktion Demenz e.V. mit Personen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Thematik befasst haben und die daran anschließende textliche Diskussion wurde von Aktion Demenz e.V. initiiert und durch persönliches, bürgerschaftliches Engagement getragen.
Die gemeinsam erarbeiteten dringlichen Fragestellungen, Überlegungen und Wechselwirkungen wurden festgehalten, um sie an die Öffentlichkeit weiterzuvermitteln, welches in Form des bereits vorliegenden ausführlicheren Memorandums Technik, Sorge und Demenz erfolgte. Die folgende stark von Burkhard Plemper mitgetragene Kurzversion gibt dieses Anliegen etwas vereinfacht wieder.
Impuls „Technik, Sorge und Demenz“
Wie in der Pflege wird auch in der Sorge für Menschen mit Demenz über den Nutzen technischer Lösungen diskutiert. Verbunden ist damit die Hoffnung, mit dem Einsatz neuer Technologien die mit einer Demenz einhergehenden Beeinträchtigungen und Belastungen überwinden zu können. Diese Diskussion greift die Aktion Demenz im ausführlicheren Memorandum zum Thema (zu finden unter www.aktion-demenz.de) und mit folgenden Leitsätzen auf.
Demenz ist eine gesellschaftliche Herausforderung
Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist es, Menschen mit Demenz respektvoll zu begegnen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen. Sie gehören dazu, sind und bleiben Bürger und haben weiterhin Rechte.
Technik kann helfen, löst aber keine Probleme
Die Probleme eines in die Krise geratenen Sorge- und Pflegesystems sind nicht durch Technik lösbar.
Technik ist „gut“, ersetzt aber keine Zuwendung
Menschen mit Demenz haben ein Recht, umsorgt zu werden. Diese Sorge ist nicht durch Technik ersetzbar.
Technik lässt sich planen – das Verhalten von Menschen mit Demenz nicht
Der Prämisse von Kalkulierbarkeit und Beherrschung von Technik steht die Erfahrung einer Unberechenbarkeit des Lebens entgegen. Der Mensch mit Demenz ist aber mehr als das Risiko seines unter Umständen unkalkulierbaren Verhaltens.
Sicherheit ist bedeutsam – Sorge wesentlicher
Technik kann Überwachungsaufgaben erfüllen und scheint so Sicherheit zu bieten. Doch Menschen mit Demenz dürfen nicht zu Überwachungs- oder Kontrollobjekten degradiert werden.
Technik ist kein Selbstzweck
Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll für Menschen mit Demenz. Der Nutzen für sie ist der Maßstab – nicht der ökonomische Anreiz, technische Lösungen zu entwickeln, zu vertreiben und anzuwenden.
Dies soll weiter bekannt gemacht und von möglichst vielen Menschen unterstützt werden.
Zur Erinnerung:
Im Jahr 2008 haben wir im Esslinger Aufbruch diese noch gültigen Leitsätze formuliert:
Menschen mit Demenz - sind Bürger! - gehören dazu! - haben Rechte! - gehen uns alle an! - brauchen unsere Phantasie!