Making Memories - Kunstvermittlung für Menschen mit Demenz und Qualifizierung für Pflegende - Bremen
Wiederherstellung der Verbindung zwischen den Welten der Menschen mit Demenz durch den Einsatz von Kunst und Kunstvermittlung sowie die Integration der Erkrankten in die Gesellschaft durch die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen in den Bremer Begegnungsstätten für ältere Menschen als auch an Ausstellungen der Kunsthalle Bremen und anderen Kultureinrichtungen sind neben der Qualifizierung von pflegenden Angehörigen und Betreuungskräften Schwerpunkte des Projektes.
Kunst kann dazu beitragen, dass menschenwürdige Bedingungen im Umgang mit dementiell erkrankten Menschen geschaffen oder erhalten werden können.
Ein Diskurs in der Gesellschaft zum Thema Menschen mit Demenz kann im Kontext der integrativen Kunstvermittlung im öffentlichen Raum erfolgreich angeregt werden.
Mit dem Projekt „Making Memories" sollen einerseits Menschen die dementiell erkrankt sind erreicht werden, andererseits pflegende Angehörige sowie professionelle Betreuungskräfte.
Die erkrankten Menschen sollen durch Kunst und Kunstvermittlung eine Verbindung zwischen ihrer und der realen Welt herstellen können. Das Medium Kunst wird zur Wiederherstellung von Erinnerungen an eigene Biografie und an eigene Erfahrungen eingesetzt. In verschiedenen Workshops werden sie auf Ausstellungsbesuche in der Kunsthalle Bremen und in anderen Kultureinrichtungen sowie auf öffentliche Kunst-, Musik-, Tanzveranstaltungen in Bremer Begegnungsstätten für ältere Menschen vorbereitet. Durch die Begegnungen mit Menschen ohne Demenz wird die Integration in die Gesellschaft erfolgen.
Für pflegende Angehörige und Betreuungskräfte von Menschen mit Demenz werden Qualifizierungsmaßnahmen zum Erwerb und zur Stärkung der Schlüsselkompetenzen im Umgang mit dementiell erkrankten Menschen durchgeführt. Validation, Selbstreflexion, Ich-Kräfte-Stärkung sind einige der Qualifizierungsangebote. Ziele des Projektes:
- Durch die Kunst und Kunstvermittlung sowie durch die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen die Lebensqualität der Menschen mit Demenz zu verbessern und menschenwürdige Bedingungen zur Alltaggestaltung schaffen
- Ermöglichung von Teilhabe an dem gesellschaftlichen Leben
- Erwerb von Kompetenzen sowie Sensibilisierung im Umgang mit Menschen mit Demenz, Abbau von Vorurteilen und Unsicherheiten, Sensibilisierung im Umgang mit sich selbst
- Den Diskurs mit der Öffentlichkeit zum Thema Demenz initiieren und Alternativ-Konzepte in der Gesellschaft verankern
Welche Effekte werden in Hinblick auf die Nachhaltigkeit vor Ort erwartet?
Mit dem Projekt Making Memories möchten wir erreichen, dass die Menschen mit Demenz in der Gesellschaft eine Akzeptanz finden. Dazu ist eine Aufklärung zum Bild der Erkrankung und zum Umgang mit den Betroffenen notwendig. Wir erwarten, dass an verschieden öffentlichen Stellen des gesellschaftlichen Lebens in Bremen Menschen mit Demenz nicht als etwas Ungewöhnliches oder sogar Bedrohliches betrachtet werden.
Zeit und Arbeitsplan (die wichtigsten Arbeitsschritte und Meilensteine)
Aufbauphase:
September - Oktober 2009
- Konzepterstellung für die Workshops mit Menschen mit Demenz und parallel für die Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegende durch den Mitarbeiter der Kunsthalle und adäquate Honorarkräfte
- Einwerben von Fachpersonal für den Bereich Validation und Kunstvermittlung für die Honorartätigkeiten
- Organisatorische Absprachen mit Einrichtungen als Veranstaltungsorten (Pflegeheime, Begegnungsstätte, die Kunsthalle), Raumreservierung, Terminabsprachen für die Projektmaßnahmen
Kick-off-Maßnahmen im November 2009
- Konzeptvorstellung - eine Pressekonferenz zur Bekanntmachung des Projektes, Informationen über die Angebote, Mitteilung der Termine für geplante Workshops und Qualifizierungsmaßnahmen, Akquise von Teilnehmern
- Informationsveranstaltung für kooperierende und interessierte Einrichtung und Institutionen, die mit den Zielgruppen des Projektes direkt arbeiten
- Verteilung von Infoblättern und Flyer zur Gewinnung der Teilnehmer
Umsetzungsphase
Dezember 2009 - Februar 2011
- Durchführung der 5 Workshops für Menschen mit Demenz in regelmäßigen Abständen an 5 verschiedenen Standorten in Bremen sowie der 8 Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegende
- Regelmäßige Evaluierung des Konzeptes und der Durchführung der Maßnahmen mit dem Honorarkräfteteam
März 2011 - Juli 2011
- Durchführung der 6 integrativen Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz an 5 Standorten in Bremen
- Zeitgemäße Evaluation der Veranstaltungen und Verstetigung des Angebots
- Enge Zusammenarbeit mit den hiesigen Pressestellen
Schlussphase
August 2011
- Auswertung des Projektes durch das Team, Teilnehmer und Kooperationspartner
- Erstellung einer Dokumentation
- Abrechnung des Projektes mit der Robert-Bosch-Stiftung
Stand der Arbeiten, erreichte Ziele
- Das Konzept für die Workshops mit Menschen mit Demenz und für die Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegende wurde erstellt
- Das Projektteam wurde gebildet
- Die Präsentation des Projektes ist vorbereitet
- Organisatorische Absprachen mit Ansprechpartnern an den Veranstaltungsorten sind erfolgt
- Termine der Veranstaltungen für die 1. Jahreshälfte sind geplant
- Eine Informationsveranstaltung für kooperierende und interessierte Einrichtungen sowie Selbsthilfegruppen, die mit unseren Zielgruppen direkt arbeiten, wurde durchgeführt
- Infokarten über das Projekt wurden in allen Regionen der Stadt Bremen verteilt
- Eine Pressekonferenz hat am 20.01.2010 stattgefunden
- Projektteam hat an einer Fortbildungsmaßnahme zum Thema Demenz teilgenommen
- Es wurden 4 Workshops für Menschen mit Demenz und deren Pflegenden durchgeführt. Drei geplante Termine wurden aufgrund fehlender Teilnehmer abgesagt und für späteren Zeitpunkt geplant.
- In der Zeit vom 31. Januar bis zum 30.06.2010 haben in Bremen insgesamt 19 Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „Making Memories" stattgefunden. In verschieden Regionen der Stadt, in folgenden Einrichtungen:
- :: Nachbarschaftshaus „Helene Kaisen" in Bremen-Gröpelingen
- :: AWO Treff-Sparer-Dank in Bremen-Schwachhausen
- :: Sozialzentrum in Bremen-Arbergen
- :: AWO Hanna-Harder-Haus in Bremen-Vahr
- :: Senioren Café „Goose" in Bremen-Walle
- :: AMeB Begegnungsstätte in Bremen-Huchting
- In der Beginnphase des Projektes wurden die Veranstaltungen von unserer Zielgruppe (Menschen mit Demenz und deren Angehörige in der Kommune) nicht gut besucht. In Kooperation mit unseren Projektpartnern konnte die Idee des Projektes in Bremen bekannt gemacht werden, sodass viele Angehörige über die Bremer DIKS ( Demenz Informations und Koordinierungsstelle), über die Bremer Dienstleistungeszentren und über die Pflegeeinrichtungen erreicht werden konnten. In den Stadtteilen Bremen-Arbergen und Bremen-Walle waren die Maßnahmen so gut besucht, dass zusätzliche Termine gewünscht wurden.
- Für die Zeit vom 08. August bis zum 12. Dezember 2010 sind weitere 20 Termine für „Making Memories" in den im Projekt teilnehmenden Einrichtungen geplant.
- Das Projektteam hat sich zum evaluieren vier Mal getroffen. Aktuelle Absprachen und Informationen wurden telefonisch und virtuell zeitnah und regelmäßig getroffen und ausgetauscht. Die Organisation und Koordination des Projektes nimmt viel mehr Zeit in Anspruch als geplant. Frau Ruth Fink unterstützt das Projekt in dieser Hinsicht ehrenamtlich und ist eine wichtige Ansprechpartnerin für Terminabsprachen, Anmeldungen und Unterstützung der jeweiligen Veranstaltungen geworden. Im Rahmen der Evaluation hat das Projektteam überlegt eine viel engere Zusammenarbeit mit den Bremer Pflegeeinrichtungen anzustreben. Nach den Projekterfahrungen sind die Menschen mit Demenz sowie deren Angehörige am besten zu erreichen und zu motivieren.
Kontakt & weiterführende InformationenName: Lucyna Bogacki
Organisation: AWO Bremen
Funktion: Projektleiterin
Institution: AWO Bremen
Adresse: Auf den Häfen 30-32, 28203 Bremen
Telefon: 0421 - 79 02 43
Telefax: 0421 - 79 02 49
E-Mail:
Internet: www.awo-bremen.de