Demenzfreundliche Verbandsgemeinde Nieder-Olm
Ziel des Projektes ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, Beschäftigte der Gemeinde, Geschäftsleute, Schüler etc. mit Aktionen zu erreichen und über Demenzerkrankung zu informieren, bzw. für den Umgang mit erkrankten Personen zu sensibilisieren.
Die Teilhabe am Gemeinschaftsleben in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm soll somit für die Betroffenen nachhaltig verbessert werden (Betroffene bewegen sich zukünftig frei in der Gemeinde und werden adäquat, dem Krankheitsbild entsprechend behandelt. Bspw. in der Gemeinde, im Geschäft, im Verein, bei Veranstaltungen..)
Des Weiteren werden Strukturen der Nachbarschaftshilfe gefördert, bzw. werden im Rahmen der Arbeit des Kompetenzzentrums Nieder-Olm professionelle und nicht-professionelle Hilfen koordiniert.
Initiiert wird das Projekt federführend von der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe GFA mbH, die eine 100% Tochter des DPWV ist und der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Die GFA mbH betreibt in Nieder-Olm unter anderem eine stationäre Senioreneinrichtung und ein Betreutes Wohnen. Unter dem Motto „Älterwerden neu sehen" hat der Träger allerdings schon vor Jahren damit begonnen, nachhaltige Strukturen mit einem abgestimmten abgestuften ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsangebot aufzubauen. Hier wird dem Wunsch der Seniorinnen und Senioren nach Selbstbestimmung und Selbstständigkeit nachgekommen und somit eine individuelle Lebensgestaltung ermöglicht. Anknüpfungspunkte für das Projekt „Demenzfreundliche VG Nieder-Olm" sind somit jeweils die bereits gewonnenen Erfahrungswerte und Strukturen der geleisteten Vorarbeit der GFA mbH, insbesondere des Projektes „Netzwerke Demenz" (www.gfambh.com, www.netzwerkdemenz-mainzbingen.de).
Zielgruppe des Projektes sind Menschen der Gemeinde Nieder-Olm, wie Geschäftsleute, Verwaltungsangestellte, Frisöre, Bäcker, etc. also insbesondere auch alle diejenigen Menschen, die zunächst nichts mit dem Thema Demenz als Angehöriger oder Betroffener zu tun haben.
Ziel ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dazu zu bewegen, sich mit dem Thema "Demenz" auseinander zu setzen. Dazu hat eine Initialaktion stattgefunden, bei der die Bürgerinnen und Bürger dazu animiert wurden auf Karten in Form von Backsteinen zu notieren, was sie sich für sich selber wünschen, wenn sie an Demenz erkranken (Versorgungsstruktur, was können Angehörige, Nachbarn, Freunde etc. tun....).
Diese Karten in Form eines Backsteines, wurden gesammelt und in der Verbandsgemeindeverwaltung zu einer Skulptur arrangiert, die das Fundament einer „Demenzfreundlichen Verbandsgemeinde Nieder-Olm" symbolisierte. Die Ergebnisse wurden in einer Abendveranstaltung mit Fachvortrag der Öffentlichkeit vorgestellt.
In einem weiteren Schritt werden in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm „Erste -Hilfe-Kurs Demenz angeboten, zu denen explizit Vereine, Ortsbürgermeister, Geschäftsleute, Verwaltungsangestellte etc. eingeladen werden. Diese Kurse sollen helfen, Situationen in denen an Demenz erkrankte Menschen beteiligt sind, richtig einzuschätzen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Inhalte:
- Umfassende Information zum Krankheitsbild.
- Wie erlebt ein an Demenz erkrankter Mensch seinen Alltag?
- Zum Umgang mit Demenz erkrankten Menschen.
- Notfallpan: Zentrale Ansprechpartner und Institutionen in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm.
Mit den durchgeführten Aktionen und Erste-Hilfe-Kursen haben sich Interessenten gefunden, die neben Vertretern des Gewerbevereins und des Vereinsrings regelmäßig in einem Arbeitskreis zusammenfinden. Federführend innerhalb des AK tätig, sind das Kompetenzzentrum Nieder-Olm und die Verbandsgemeinde. Der AK hat das Ziel, eine demenzfreundliche Kommune Nieder-Olm zu realisieren und dazu Veranstaltungen und Aktionen zu initiieren. Er betreibt eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit unter Einbeziehung der Nieder-Olmer Bürger. Der AK schafft Begegnungsstätten im öffentlichen Raum für Menschen mit und ohne Demenz, indem er die Akzeptanz der Betroffenen z.B. im Vereinsleben fördert.
Der Arbeitskreis fördert die nachbarschaftlichen Hilfen in der Verbandsgemeinde, indem Nieder-Olmer Bürger Betroffene besuchen und in der Öffentlichkeit begleiten.
Welche Effekte werden in Hinblick auf die Nachhaltigkeit vor Ort erwartet?
Als Effekt wird durch die Phase der Projektförderung realisiert, dass „Demenz" zum Thema der Verbandsgemeinde Nieder-Olm geworden ist. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde sind über das Thema informiert und engagieren sich für die Integration und Akzeptanz Betroffener.
Prüfkriterien:
- Dauerhaft tätiger Arbeitskreis „Demenzfreundliche Kommune Nieder-Olm".
- Der Arbeitskreis setzt sich aus den verschiedenen Vertretern des Gemeindelebens zusammen (Kompetenzzentrum Nieder-Olm, Verbandsgemeinde, Gewerbeverein, Vereinsring, Bürgerinnen und Bürger...)
- Es finden mindestens 3 öffentlich wirksame Aktionen und mindestens 2 Schulungsreihen statt.
- Es findet nachbarschaftliche Hilfe (Besuche, Begleitungen) statt
Zeit und Arbeitsplan (die wichtigsten Arbeitsschritte und Meilensteine)
27. -31.KW 09: Vorbereitungsplan
36.KW 09: Initialaktion Edeka (Aktionsstand, Wunschkarten der Passanten)
39./40.KW 09: Präsentation Wunschkarten Gemeinde
41.-44.KW 09: 1.Kursreihe „1.Hilfekurs Demenz"
ab 45.KW 09: Arbeitskreis „DfK"
49.-50.KW 09: Weihnachtsveranstaltung mit MmD
5./6.KW 10: Karnevalsveranstaltung
18.-21.KW 10: 2.Kursreihe „1.Hilfekurs-Demenz"
25.KW 10: Abschlussveranstaltung mit Resumèe
Stand der Arbeiten, erreichte Ziele
- Am 12.09.2009 hat die Initialaktion stattgefunden, bei der die Bürger befragt wurden. Wir konnten an diesem Tag mit über 50 Bürgerinnen und Bürgern eingehendere Gespräche führen und diese für unser Thema „Demenzfreundliche VG Nieder-Olm" gewinnen.
- Die Präsentation mit Fachvortrag hat am 07.10.2009 stattgefunden. Dabei hätten wir uns ein wenig mehr Resonanz gewünscht.
- Unser erster „1. -Hilfe- Kurs Demenz" hat im November 2009 stattgefunden. Die Nachfrage von Seiten der Bevölkerung war sehr gut. Der Kurs setzte sich „kunterbunt"aus über 30 Vereinsmitgliedern, Geschäftsleuten, Verwaltungsangestellten und Vertrerinnen der Landfrauenvereinigung zusammen.
- Der Arbeitskreis „Demenzfreundliche Verbandsgemeinde" hat am 01. Dezember 2009 zum ersten Mal mit 20 Teilnehmern getagt und gleich eine „Spaziergehgruppe für Menschen mit und ohne Demenz" ins leben gerufen sowie eine Begleitung zum Weihnachtsmarkt organisiert.
- Im Januar fand die 2. Arbeitskreissitzung statt, bei der die Begleitung zu einer Fastnachtsveranstaltung organisiert wurde.
- Die nächste Sitzung des Arbeitskreises findet Mitte März statt.
- Ende April hat die zweite Schulungsreihe „Erste-Hilfe-Kurs Demenz" stattgefunden zu der erfreulicherweise wieder über 25 Personen teilgenommen haben.
- Im Mai 2009 hat der AK zum 3. Mal getagt und eine gemeinsame Fahrt zum Minigolf spielen im Mainzer Volkspark organisiert. Der Arbeitskreis ist sehr engagiert und aktiv. Auch die Abschlussveranstaltung „Tanz in den Sommer" hat mit tatkräftiger Unterstützung des Arbeitskreises am 10.06.2010 stattgefunden. Mit dem Arbeitskreis ist ein nachhaltiges Ergebnis aus der Projektförderung entsanden, welches sich über die nun endende Förderungszeitspanne weiterhin für Menschen mit und ohne Demenz engagieren.
- Am 10. Juni 2010 hat am Ende des Projektjahres, die Abschlußveranstaltung „Tanz in den Sommer" stattgefunden. Nachdem Verbandsbürgermeister Herr Ralph Spiegler und Geschäftsführer (GFAmbH) Herr Christoph Loré nocheinmal gemeisam das Projektjahr resummierten, haben Menschen mit und ohne Demenz zusammen mit der ortsansäßigen Tanzschule eine gelungene Tanzveranstaltung erlebt.
- Der entsandene Arbeitskreis ist neben dem „Arbeitskreis Älterwerden" und dem „Arbeitskreis Barrierefrei" fester Bestandteil der Verbandsgemeinde Nieder-Olm geworden und tagt ca. alle 6 Wochen. Im August 2010 hat der Arbeitskreis einen Besuch im Tierpark organisiert.
Kontakt & weiterführende Informationen
Name: Daniela Eis
Organisation: GFA mbH
Funktion: Projektmanagement
Institution: Seniorenresidenz Nieder-Olm
Adresse: Mühlweg 25, 55268 Nieder-Olm
Telefon: 06507/703712
Telefax: 06704/96210-299
E-Mail:
Internet: www.gfambh.com, www.netzwerkdemenz-mainzbingen.de