Demenz Servicezentrum für die Region Köln und das südliche Rheinland
Die vom Land NRW unterstützten elf regionalen Demenz Servicezentren bieten Betroffenen und Ihren Familien Informationen, Unterstützung und Beratung an. Das Servicezentrum Köln dient 2,5 Millionen Menschen als Anlaufstelle. In diesem Zusammenhang werden auch Aktivitäten und Aktionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Betroffenen durchgeführt.
Eine solche Aktion wird vom Leiter des Servicezentrums Stefan Kleinstück vorgestellt:
Aktion: Veranstaltung von Tanz-Nachmittagen für Menschen mit und ohne Demenz
- Ziel: Enttabuisierung demenzieller Erkrankungen
Erfahrung: S. Kleinstück ist selbst begeisterter Tänzer und fragte in seiner Tanzschule zur prinzipiellen Möglichkeit eines solchen Angebots an. Es dauerte eineinhalb bis zwei Jahre, bis diese Idee schließlich eine Umsetzung erfuhr: Es wurden Tanznachmittage veranstaltet. Bei der ersten Veranstaltung (2007 zum Welt-Alzheimertag) waren 80 Menschen anwesend: Paare, die in der eigenen Häuslichkeit leben ebenso wie Menschen aus Einrichtungen, Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen.
Es war „viel Volk" - eine bunt gemischte Gruppe vor Ort, alte und junge Menschen, Kinder aus der Ballettschule, die eine Aufführung beitragen; das Angebot kreierte sich gleichsam von selbst. Schülerkurse der Tanzschule wurden gebeten, eine Art Patenschaft zu übernehmen, einzuspringen, zu helfen. - Es mussten natürlich Vorbehalte bei den Tanzlehrern abgebaut werden; als Unternehmen müssen Tanzschulen sich fragen, was sie tun: sie müssen mit dem gesellschaftlich vorhandenen Stigma und Berührungsängsten umgehen. Seit dem Gelingen der ersten Veranstaltungen ist der Tanzlehrer mit großer Begeisterung dabei.
- Faszinierend: Das Körpergedächtnis zu entdecken - der Körper erinnert sich sehr gut an Erlerntes. Beim Tanzen mit einem mittelgradig dementen Partner machte die Inhaberin der Tanzschule die (für sie seltene) Erfahrung, geführt zu werden!