Die Kampagne „Verstehen Sie Alzheimer?“ Alzheimer Gesellschaft München, 2006
Frage: Hat die Initiative München verändert? Leuchtet München heute anders?
Claudia Bayer-Feldmann, Projektkoordinatorin: die Kampagne mit ihren 400 Veranstaltungen hat durchaus etwas bewegt, so zum Beispiel
- lag ein Schwerpunkt der Bemühungen auf der Ansprache der betroffenen Familien und der Unterbreitung eines Informations- und Orientierungsangebots an diese. Im Zuge der Kampagne ist es gelungen, diesen einen erleichterten Zugang zu Hilfe und Unterstützung zu bieten; Dies wurde insbesondere durch Erstellung eines „Demenz-Wegweisers München" bewerkstelligt, der in gedruckter Form im Informationspunkt im Rathaus am Marienplatz auslag, in Arztpraxen verteilt wurde und über die Alzheimer Gesellschaft München (auch als download im Internet) zu beziehen war und ist. Es wurden 2500 Exemplare gedruckt, die im Nu vergriffen waren. Der Wegweiser wurde außerdem 4000 Mal von der Internetseite der Alzheimer Gesellschaft München heruntergeladen;
- konnte der Demenz-Wegweiser eine weitere wichtige Adressatengruppe erreichen, nämlich zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Servicezentren, denen die Broschüre mit ihrer Vorstellung von rund 100 (zumindest partiell) mit der Thematik befassten Einrichtungen, die Hilfe und Unterstützung bieten, eine hilfreiche Orientierung an die Hand gab und gibt;
- erreichten die zahlreichen kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater) ein interessiertes breites Publikum;
- wurden Schulungen für Architekten. Polizisten und in der Kirche tätigen Menschen angeboten. Die größte Aufgeschlossenheit war bei der Polizei zu finden - aus zunächst einem geplanten Seminar wurden schließlich vier!!! Inhaltlich wurde über Demenz aufgeklärt und Tipps für einen sachgemäßen Umgang mit Betroffenen und ein hilfreiches Verhalten geboten. Die teilnehmenden Polizisten berichteten ihrerseits über ihre konkreten Begegnungen mit der Thematik bzw. mit von einer Demenz Betroffenen (z.B. über Betrugsfälle, Trickdiebstahl, sogenannte „Vermissungen"). Es wurde gemeinsam ein Merkblatt erarbeitet zum Thema: „Wie verhalte ich mich als Angehörige/r, wenn eine von Demenz betroffene Person von zu Hause weggelaufen ist?"